Der Heimatverein Handorf hat die Weichen für die Zukunft gestellt: Mit der Wahl eines neuen Vorstands haben sich die Mitglieder bei ihrer Jahresversammlung für einen Generations- und Richtungswechsel entschieden: Einstimmig wurde der frühere zweite Schriftführer Raphael Castelli zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der 48-jährige Mitarbeiter der Stadtverwaltung löst Manfred Märtens ab, der nach drei Jahren im Amt nicht wieder angetreten war.
Er wolle „nach vorn preschen“, sagt Raphael Castelli freimütig: „Wir müssen uns neu aufstellen, das ist klar.“ Der Verein sei in die Jahre gekommen, jüngere Mitglieder wurden lange Zeit kaum noch aufgenommen: „Das lassen wir in Handorf hoffentlich hinter uns: Wir müssen die Bürgerinnen und Bürger ins Heimathaus holen.“ Die ältere Generation zehre noch vom Umzug des Vereins und dem Aufbau des schönen Hauses am Kirschgarten – aber diese Verbundenheit sei Jüngeren kaum noch zu vermitteln. Künftig wolle man mit neuen, ständig wiederkehrenden Veranstaltungen ein Handorfer Wir-Gefühl pflegen: „Wir müssen dafür sorgen, dass jemand, der hier wohnt, Mitglied im Heimatverein ist.“
Was ist zu tun? Zunächst einmal viel Vorarbeit: Die Internetpräsenz sei bereits modernisiert worden, nun stehen die Überarbeitung der Satzung und der Aufbau eines Netzwerks an, außerdem werden Ideen für neue Aktivitäten gesammelt: „Das können wir nicht alles dieses Jahr machen“, meint Castelli. Man sei durch die Vorstandsmitglieder allerdings im Ort gut vernetzt.
Der Vorstand: Das sind nicht zuletzt Castelli und der zweite Vorsitzende Peter Rottstock. Die erste Kassenwartin Beate Gemüth und die erste Schriftführerin Uschi Nientiedt wurden bestätigt und freuten sich über die Wahl von Sven Gansweidt und Alex Schulze als Vertreter in ihren Ämtern. Die Kontinuität bleibt durch mehrere Beisitzer gewahrt: Ute Wenzel, Prof. Dr. Max Hundeiker, Horst Schmidt und Heiner Schulze-Roetering gehören dem Vorstand weiterhin an. Marion Bußmann, Sarah Voß, Petra Bloß und Jasmin Consten sind als neue Beisitzer dazugekommen. Manfred Märtens würdigte die scheidenden Vorstandsmitglieder und bedankte sich für die vertrauensvolle langjährige Zusammenarbeit: Alfons Laukötter, Jürgen Landahl, Willi Sickmann und Werner Schneller hatten sich nicht einer Wiederwahl gestellt, bleiben aber dem Verein weiterhin verbunden.
600 Mitglieder von vier bis 98 Jahren – das ist eine stattliche Zahl. Ein weiteres Plus sei das Heimathaus samt seiner attraktiven Außenanlage, das künftig eine stärkere Rolle im öffentlichen Leben Handorfs spielen könnte. Dass die Mitgliederversammlung überhaupt am Kirschgarten stattfand, war eine Premiere – der Raum hat diese Feuertaufe offenbar bestanden.
Datum: 05.03.2019
Text: Lukas Speckmann
Quelle: Westfälische Nachrichten