Die Eingemeindung der bis dahin selbstständigen Gemeinde Handorf in die Stadt Münster im Zuge der kommunalen Gebietsreform 1974/75 war die Gründungszeit des Handorfer Heimatvereins. Die Gründung beruht auf einen Beschluss des damaligen Gemeinderates. Er schrieb dem Verein auch die Aufgaben und Zielsetzungen auf die Fahne: „Das heimatliche Brauchtum zu bewahren und zu fördern, die Heimatgeschichte aufzuarbeiten sowie lebendig zu halten und die Handorfer Interessen zu vertreten.“
Bis zur offiziellen Gründung war der Rektor Josef Gertz kommissarisch erster Vorsitzender. Auf der Gründungsversammlung am 05. März 1976 wurde er offiziell in dieses Amt gewählt. Das hatte er bis 1988 inne. In seine Amtszeit fällt unter anderem die Errichtung des Waldlehrpfades im Boniburg Wald sowie die Erstellung einer Wanderkarte für Handorf und Umgebung.
Mit der Wahl zur ersten Vorsitzenden im Jahr 1988 schrieb Jutta Cremer Geschichte – als erste und bislang einzige Frau an der Spitze des Heimatvereins Handorf. Mit Herzblut setzte sie sich für die Bewahrung der Ortsgeschichte ein und gab wichtigen Projekten ein Gesicht. Unvergessen bleibt die feierliche Einweihung des Ortssteins 1990, der bis heute an eine mögliche Namensherkunft und Findung „Handorfs“ hinweist.
Dieter Harhues prägte den Heimatverein Handorf e.V. nicht nur als Vorsitzender, sondern auch durch sein langjähriges und vielseitiges ehrenamtliches Engagement. Mit großer Leidenschaft widmete er sich der plattdeutschen Sprache. Eine Vielzahl schriftlicher Exponate, die heute im Heimathaus zu finden sind, stammen aus seiner Feder und zeugen von seiner tiefen Verbundenheit mit der Geschichte und Sprache Handorfs. Auch über seine aktive Zeit im Vorstand hinaus blieb Dieter Harhues eine kritische Persönlichkeit im fortwährenden Vereinsleben.
Bernhard Wemhoff wurde 2004 zum 1.Vorsitzenden gewählt. Die Werbetrommel wurde weiterhin kräftig gerührt. Die Mitgliederzahl stieg stetig weiter. Zu dieser Zeit gewinnt der Verein auch zusehends viele engagierte und tatkräftig zupackende Mitglieder. Das seit der Vereinsgründung gesteckte Ziel, ein „eigenes Heimathaus zu bauen“ und somit einen festen Ort für das künftige Vereinslebens zu schaffen, wurde intensiv und federführend angegangen.
Die Motoren dieses Vorhabens waren insbesondere Bernhard Wemhoff, Alfons Laukötter aber auch viele weitere Mitglieder des Heimatvereins. Diese Zielsetzung konnte verwirklicht werden, als das Hotel „Handorfer Hof“ an die Diakonie verkauft wurde, um dort ein Seniorenheim zu bauen, und dafür ein altes Haus abgerissen werden musste. Nach langen Diskussionen mit vielen Für und Wieder des Planes, das alte Haus an anderer Stelle als Heimathaus wiederaufzubauen, wurde der Entschluss gefasst, das Vorhaben zu verwirklichen. Mit Hilfe vieler Vereinsmitglieder sicherte man die Substanz, lagerte das Material ein, bis ein geeigneter Platz für den Wiederaufbau gefunden war und das Haus wiederaufgebaut werden konnte. Es ist ein schmuckes Haus, ein Juwel in Handorf, geworden.
Der neue 1.Vorsitzende, Gerd Bette, setzte neue Schwerpunkte, damit der Verein auch weiterhin eine Heimat für viele Mitglieder über alle Generationen hinweg bleiben und das neue Heimathaus zukünftig ein Ortsmittelpunkt sein kann. Mit der Pflege des heimatlichen Brauchtums, der Aufarbeitung der Handorfer Geschichte, Abenden bei denen überwiegend Heimat- und Volkslieder gesungen werden, Vorträgen, Lesungen, plattdeutsche Abende und weitere Veranstaltungen wurden die gesteckten Ziele des Heimatvereins Handorf verfolgt.
Die Mitgliederversammlung wählte 2016 den langjährigen 2.Vorsitzenden Manfred Märtens als würdigen Nachfolger. Der amtierende 1.Vorsitzende hält an den gut angenommenen Unternehmungen und Veranstaltungen fest, denn die organisierten Fahrradtouren in die nähere Umgebung und die Tagesausflüge in umliegenden Regionen, dienen insbesondere auch der des sozialen Miteinanders und der Pflege der Gemeinschaft.
Die Mitgliederversammlung wählt 2019 mit Raphael Castelli-Gansweidt einen neuen 1.Vorsitzenden. Neben der Heimatpflege setzt sich der neue Vorstand mit der Gewinnung und Einbindung von jüngeren Mitgliedern ein ambitioniertes Ziel. Im Fokus stehen neue Wege im Rahmen ansprechender Veranstaltungen. Der Begriff „Heimat“ ist und bleibt weiterhin ein bedeutendes und schützenswertes Gut.
Der Heimatverein Handorf setzt sich mit ganzer Kraft für den Erhalt des Heimathauses, die Pflege der Handorfer Dorfgemeinschaft und die Bewahrung unserer Geschichte ein. Damit dies auch in Zukunft gelingt, möchten wir insbesondere junge Menschen für unsere Arbeit begeistern. Neue Impulse, frische Ideen und gemeinsames Engagement sind der Schlüssel, um unser Vereinsleben attraktiv und lebendig zu gestalten. Gemeinsam schaffen wir es, Tradition und Moderne zu verbinden – und Handorf als starken, lebendigen Stadtteil zu erhalten.
Vorsitzender
stellvertretender Vorsitz
Kassenwart
stellvertretende Kassenwartin
Schriftführer/in
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